Bargeldobergrenze bald auch in Deutschland

Picture of Louis Thissen
Louis Thissen

Co-Founder von Acadias

Bargeldobergrenze

In der Europäischen Union wird eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro eingeführt. Diese Vereinbarung wurde von den Verhandlungsteams des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments getroffen.

Die Festlegung der neuen Höchstgrenze ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets (6. EU-Geldwäscherichtlinie)der EU-Kommission zur Bekämpfung von Geldwäsche. Durch diese Reform sollen erstmals europaweit einheitliche Geldwäschevorschriften eingeführt und nationale Schlupflöcher geschlossen werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU will Geldwäsche bekämpfen und führt eine EU-weite Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein.
  • Bei einer Barzahlung von über 3.000 Euro müssen die Käuferdaten vom Verkäufer erfasst werden. 
  • Händler von Luxusgütern müssen ihre Kunden strenger prüfen und unterliegen künftig verschärften Meldevorschriften.

Inhalte

Was bedeutet “Bargeldobergrenze”? Eine Definition:

Die „Bargeldobergrenze“ bezieht sich auf den maximalen Betrag an Bargeld, den eine Person oder ein Unternehmen in einer bestimmten Transaktion verwenden oder akzeptieren kann. Oft setzen Regierungen oder Finanzinstitutionen solche Obergrenzen, um Geldwäsche, illegale Finanztransaktionen und Steuerhinterziehung zu verhindern oder zu erschweren.

Wenn es eine Bargeldobergrenze gibt, bedeutet dies, dass Transaktionen, die diesen Betrag überschreiten, nicht mehr mit Bargeld durchgeführt werden können oder dass bestimmte Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Rechtmäßigkeit der Transaktion zu überprüfen.

Diese Obergrenzen variieren von Land zu Land und können sich im Laufe der Zeit ändern, abhängig von den politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten. Ein Ziel solcher Maßnahmen ist es, die Transparenz im Finanzsystem zu fördern und unerwünschte Aktivitäten zu erschweren.

Obergrenze von Bargeld in Deutschland: Die aktuelle Regelung

Die Bargeldobergrenze ist ein heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Seit Jahren debatieren Politiker über die Einführung dieser. Während die SPD sich für eine Obergrenze ausspricht, empfindet die FDP eine Einführung als “Freiheitseinschränkung”. Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Frage der Wirksamkeit einer solchen gegen Geldwäscher und Finanzkriminalität in Deutschland. 

Momentan gibt es in Deutschland keine Bargeldobergrenze. Das bedeutet, dass es grundsätzlich erlaubt ist, größere Beträge in bar zu verwenden oder zu akzeptieren, solange die Transaktionen den bestehenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es bestimmte Meldepflichten für Bargeldtransaktionen gibt. Banken, Finanzinstitute, Güterhändler und andere Unternehmen müssen Transaktionen über 10.000 Euro der Financial Intelligence Unit (FIU) melden, um Geldwäsche und illegale Finanzaktivitäten zu bekämpfen. Festgehalten ist diese Pflicht im Geldwäschegesetz.

Was ändert sich durch die neue Bargeldobergrenze?

  1. Bargeldobergrenze: Die Bargeldobergrenze soll auf ganz Europa ausgeweitet werden. Für alle Staaten soll gelten, dass maximal mit 10.000€ in Bar gezahlt werden darf. Von dieser Regelung ist eine Vielzahl der EU-Mitgliedstaaten nur bedingt betroffen, da es in den meisten Ländern bereits ein Bargeldobergrenze gibt. Deutschland hingegen soll sich einiges ändern. Bislang war es möglich, auch Beträge von weit über 10.000 Euro in Bar zu bezahlen. Diese Grenze wurde jetzt auf 3.000 Euro abgesenkt. Der Verkäufer muss den Käufer identifizieren und die Daten erfassen. Privatverkäufe sind von dieser Regelung ausgeschlossen. 
  2. Luxushändler: Händler von Luxuswaren sollen stärker reguliert werden. Ob Autoverkäufer, Juwelier oder Kunsthändler, alle müssen ihre Kunden künftig streng überprüfen und fallen unter verschärfte Meldevorschriften. 
  3. Kryptosektor: Anbieter von Kryptowährungen und Handelsplätzen müssen ihre Kunden künftig bei Transaktionen von über 1000 Euro überprüfen.

Wie hilft Acadias?

Beschleunigen Sie Ihre Compliance-Prozesse mühelos und rechtssicher: Entdecken Sie Acadias, die bewährte Plattform für Anwälte, Steuerberater, Notare, Wirtschaftsprüfer und Immobilienmakler. Registrieren Sie sich in wenigen Minuten und sichern Sie sich Zugang zu effizienten, sicheren und komfortablen Lösungen für Ihre Mandanten – nutzen Sie jetzt die bewährte Wahl vieler renommierter Kanzleien.

Risikoeinschätzung

Die Bargeldobergrenze in anderen EU-Staaten

In anderen Mitgliedsstaaten der EU ist eine Bargeldobergrenze lange eingeführt. Italien beispielsweise hat der Mafia schon vor Jahren den Kampf angesagt. Es gilt eine Bargeldobergrenze von 5.000 Euro. Frankreich und Spanien gehen noch weiter und konnten eine Grenze von 1.000 Euro durchsetzen. Andere Länder sollen durch die neue Regelung ebenfalls nachziehen.

Häufig gestellte Fragen

Noch ist nicht klar, wann die neue Regelung in Kraft treten solle.

Ja, eine Obergrenze gibt es hier nicht. Die Bank muss jedoch nachfragen, woher das Geld stammt. Der Kunde ist verpflichtet, diesen Nachweis zu erbringen.